Donnerstag, 5. März 2015

Bernhard Heiliger

* 11. November 1915 in Stettin / † 25. Oktober 1995 in Berlin

Der Vater Heiligers war ein Berliner Stoff- und Tuchhändler, der mit seiner Familie 1911 von Berlin nach Stettin umzog, um dort seinen Geschäften nachzugehen.

Ab 1921 bis zum Ende der 9. Klasse hat Heiliger die Barnim-Mittelschule in Stettin besucht. Im Anschluss hat er eine dreijährige Ausbildung zum Steinbildhauer absolviert und diese erfolgreich abgeschlossen. Direkt anschließend hat Bernhard Heiliger an der Stettiner Werkschule für Gestaltende Arbeiten unter dem Bauhhaus-Schüler Kurt Schwerdtfeger eine weitere dreijährige Ausbildung bis 1936 absolviert. Von 1938 bis 1941 hat Heiliger dann noch an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin unter Arno Breker studiert.

Während des Studiums hat er zwei Wochen in Paris verbracht und dort die Werke u.a. von Auguste Rodin, Hans Arp, oder auch Constantin Brâncusi studiert, Kunst, welche es in Deutschland schon länger nicht mehr zu sehen gab. Diese kurze Zeit in Paris hat Heiliger auch Jahre später als sehr prägend bezeichnet. Kurz nach seiner Rückkehr hat er die Kunststudentin Ruth Maria Linde geheiratet, welche bereits von ihm Schwanger war. Insgesamt sind aus dieser Ehe drei Kinder hervorgegangen.

Bernhard Heiliger wurde 1941 in eingezogen und kam als Funker an der Ostfront zum Einsatz. Seinem Lehrer Arno Breker hat er es zu verdanken, dass er 1943 eine Unabkömmlichstellung erhielt und so die Möglichkeit bekam in den Bildhauerwerkstätten Brekers seine Arbeit als Künstler und Bildhauer fortzuführen.
Doch dieser Unabkömmlichstellung wurde mit dem Aufruf zum Volkssturm am 25. September 1944 aufgehoben und Heiliger wurde erneut einberufen. Doch diesmal ging er nicht mehr an die Front sondern ist von der Truppe desertiert und hat sich in Norddeutschland versteckt. Zum Ende des Krieges ist er an Diphtherie erkrankt und musste in einem Bremer Lazarett behandelt werden.

Nach seiner Rückkehr nach Berlin im November '45 hat Heiliger als freischaffender Künstler seine Arbeit wieder aufgenommen. 1946 hatte er bereits die ersten Ausstellungen und wurde noch im selben Jahr an die Hochschule für Angewandte Kunst Berlin-Weißensee bis 1949 auf einen Lehrstuhl berufen. Ende des Jahres 1949 folgte die Berufung zum Professor an die Hochschule der Künste Berlin, an der er bis 1986 einen Lehrauftrag hatte.

Zwischenzeitlich hat Bernhard Heiliger 1949 für sich als Wohn- und Arbeitsort den Ostflügel des Ateliers am Käuzchensteig in Berlin Dahlem bezogen, welcher ursprünglich für seinen ehemaligen Lehrmeister Arno Breker erbaut worden war. Hier hat er bis zu seinem Tod 1995 gelebt und gearbeitet. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und beherbergt unter anderem die Bernhard-Heiliger-Stiftung.

Erste Anerkennungen folgten Anfang der 1950er Jahre, wie z.B. 1953 für das 'Mahnmal des Unbekannten Politischen Gefangenen'. Auch war er u.a. 1955 auf der documenta I und der vier später auf der documenta II in Kassel vertreten. Dazwischen, 1956 auch auf der Biennale in Venedig.
Auf der Expo 58 war der 'Figurenbaum' am Deutschen Pavillon von Heiliger zu sehen.

Für sein umfangreiches künstlerisches Werk, wie auch für seine Ausbildungstätigkeiten wurde Bernhard Heiliger u.a. mit dem Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen 1956, dem Großen Bundesverdienstkreuz 1974, oder auch mit dem Lovis-Corinth-Preis 1975 ausgezeichnet.

Nach seinem Tod wurde für Heiliger ein Ehrengrab auf dem Friedhof Berlin Dahlem geschaffen.


Werke von Bernhard Heiliger im öffentlichen Raum:


Montana I 1968


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