Samstag, 28. März 2015

Diabolo

Die Arbeiten des Künstlers Friedrich Werthmann kann man vor allem in Nordrhein-Westfalen finden. Doch auch die Stadt Stuttgart hat eine seiner Arbeiten vorzuweisen, 'Diabolo'.

Die Skulptur aus dem Jahr 1972 erinnert an ein Jojo. Gefertigt wurde sie aus COR-TEN-Stahl und ist ca. 3,00m hoch. Sie steht auf einem Erdhügel vor dem Eingang des Olga-Krankenhauses und wirkt durch die Erhöhung noch mal größer.
Ursprünglich konnte man unter 'Diabolo' hindurchgehen. Im Zuge der Neugestaltung der Eingangssituation des Krankenhauses, ist diese Option nicht mehr gegeben.





Freitag, 20. März 2015

Vater und Sohn

'Vater und Sohn' aus dem Jahr 1961 wurde von der Stuttgarter Bilderhauerin Eva Zippel geschaffen.
Sie ist der Darstellung des Christophorus, einem frühchristlichen Märtyrer entnommen. Aus diesem Grund wird sie in einigen Ausführungen auch als 'Vater und Sohn oder Christophorus' genannt.

Die 2,90 m hohe Skulptur aus Muschelkalk steht auf einem Betonsockel vor der Ameisenbergschule im Stuttgarter Osten.




Mittwoch, 18. März 2015

Denkmal Albrecht Goes

Auf der kleinen Grünanlage direkt an der Stadtbahn-Haltestelle Bubenbad ist das 'Denkmal Albrecht Goes' zu finden.



Es erinnert an den Schriftsteller und Theologen Albrecht Goes, der 2000 in Stuttgart verstorben ist. Richard von Weizsäcker hat über Goes einmal die folgenden Worte gesprochen: 'Ein Dichter, der so fein hören kann, bei dem ist es kein Wunder, dass er das Seine zu sagen versteht.'.*

Das Denkmal wurde von Markus Wolf geschaffen, ein Künstler, der vor allem für seine Gedenksteine und Erinnerungsmedaillen bekannt ist.
Im Stein sind der Name und das Geburts- und Sterbedatum von Albrecht Goes, * 22. März 1908 † 23. Febr 2000 eingelassen.
Das Denkmal wurde bereits 2000 aufgestellt, noch im Sterbejahr des feinsinnigen Schriftstellers.


Auf der im Stein eingelassenen Texttafel ist der folgende Text zu lesen:


 SIEBEN LEBEN

SIEBEN LEBEN MÖCHT ICH HABEN.
EINS DEM GEISTE GANZ ERGEBEN,
SO DEM ZEICHEN, SO DER SCHRIFT.
EINS DEN WÄLDERN, DEN GESTIRNEN
ANGELOBT, DEM GROSSEN SCHWEIGEN.
NACKT AM MEER ZU LIEGEN EINES,
JETZT IM WEISSEN SCHAUM DER WELLEN,
JETZT IM SAND, IM DÜNENGRASE.
EINS FÜR MOZART. FÜR DIE MILDEN,
FÜR DIE WILDEN SPIELE EINES.
UND FÜR ALLES ERDENHERZLIED
EINES GANZ. UND ICH, ICH HABE -
SIEBEN LIEBEN MÖCHT ICH HABEN! -
HAB EIN EINZIG LEBEN NUR.



*Veröffentlicht in der Heilbronner Stimme auf Seite 40 am 22. März 2008 von Hartmut Müller

Montag, 16. März 2015

Otto Baum

* 22. Januar 1900 in Leonberg / † 22. Januar 1977 in Esslingen

Als Geburtsort Baums wird das Gasthaus Schwarzer Adler in Leonberg angegeben. Seine Eltern waren Fuhrmann, bzw. Wäscherin. Als Otto Baum sieben Jahre alt waren, haben sich die Eltern getrennt und die Mutter ist mit ihm und seinen sechs Geschwistern nach Stuttgart-Vaihingen. Dort hat er von 1907 bis 1914 die Österfeldschule besucht und nebenher zur Unterstützung der Mutter Geld mit Brötchen austragen und anderen Hilfsarbeiten verdient.

Im Anschluss an den Besuch der Volksschule hat Baum eine Ausbildung zum Motorenschlosser absolviert und diese 1917 abgeschlossen. Für seine Tätigkeit im Anschluss gibt unterschiedliche Aussagen. Belegt ist hingegen, dass er von Juni bis Dezember 1917 Kriegsdienst bei einer U-Boot-Abteilung in Wilhelmshafen absolviert hat.
Von Januar bis Juli 1919 hat er sich dem Freikorps Stever angeschlossen. Im Anschluss hat er sich bis 1922 als Holzbildhauer und Intarsiator verdingt, da er auf grund einer Kriegsverletzung am Oberarm seinen eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Nach dieser Tätigkeit hat er in einer Stuttgarter Farbenfabrik als Farbmischer gearbeitet. Seit 1919 hat er sich parallel autodidaktisch die Grundlagen der Bildhauerei angeeignet. 

In dieser Zeit, 1922, hat Otto Baum auch seine Frau Herta geheiratet. Aus dieser Ehe geht die gemeinsame Tochter Ingrid 1925 hervor.

Von 1924 an hat Baum an der Kunstakademie Stuttgart Malerei u.a. bei den Professoren Robert Poetzelberger, Hans Spiegel und Arnold Waldschmidt studiert. Hier vertieft er die Anatomie und das Aktzeichnen. Nebenher vertieft er seine Kenntnisse in der Bildhauerei, weiterhin autodidaktisch. 

Diese Zeit ist auch geprägt von drei Bekanntschaften, welche für das weitere Leben Baums nicht unerheblich sind. Da ist zum Einen der Lyriker Johann Emil Weber, mit dem eine lebenslange Freundschaft pflegen wird. Dann der Neurologe Dr. Manfred Breunninger, welcher ihn mit einem Stipendium fördert und zu guter Letzt, Albert Gayler, Fabrikant aus Pfullingen, der ihm die ersten Aufträge erteilt und mit dem ihn ebenfalls eine lebenslange Freundschaft verbinden wird. In der Sammlung Gayler sind viele der Werke Baums heute noch zu finden.

Mit Abschluss der Studiums 1927 an der Akademie wird Baum freischaffender Bildhauer in Stuttgart.
Eine Reise nach Paris 1929 hat Baum für sein weiteres Schaffen stark geprägt. Besonders ist er wohl von den Arbeiten Constantin Brancusi's und Hans Arp's beeindruckt.
Noch im selben Jahr hat er seine erste Einzelausstellung im Ulmer Schwörhaus.

Von 1930 bis 1934 studiert Baum erneut an der Kunstakademie. Diesmal hat er das Fach Bildhauerei gewählt. Sein Professor wird der renommierte Ludwig Habich. In dieser Zeit unternimmt Baum eine Studienreise nach Italien, Holland und Frankreich. Eine weitere Reise führt ihn nach Wien. Zudem besucht er 1932 die weltweit erste Museumsretrospektive Pablo Picasso' in Zürich und 
Diese zweite Studium war wohler praktischer Natur. Auch wenn es ihm die Verfeinerung seine Kunstfertigkeit verliehen hat, so ist der Hauptgrund wohl darin zu finden, dass ihm dieses Studium Material und einen Arbeitsraum (Atelier) ermöglichten. In dieser Zeit trifft Baum auf Hugo Borst, dem damaligen kaufmännischen Direktor der Robert Bosch GmbH, einem großen Kunstsammler. Dieser erwirbt in den ersten Jahren der 30er Jahre mindestens drei der Werke Baums, und trägt so zu Baum's finanzieller Unterstützung bei. 
Otto Baum gehörte unter der Nazi-Herrschaft zu den verfemten Künstlern und trieben ihn immer mehr in die innere Emigration. Zwar erhielt er von 1935 bis 1937 noch den einen oder anderen Auftrag für größere Bauplastiken unter Vermittlung des Architekten Paul Bonatz, u.a. auch 1940 noch ein Relief für den Automobilzulieferer Mahle in Stuttgart. Doch wurde er bereits 1936 mit einem Ausstellungsverbot belegt. Seine Werke wurden teils schon früh entfernt und Baum gehörte zu jenen Künstlern die 1937 in der Münchener Ausstellung 'Entartete Kunst' präsentiert wurden. 

Sein befreundeter Gartenarchitekt Adolf Haag aus Stuttgart Degerloch hat ihn von 1937 bis 1943 heimlich im  Gartenhäuschen weiter arbeiten lassen. Hier hat er 1939 zahlreiche seiner geschaffenen Gipsmodelle zerstört.
1940 wird er zum Kriegsdienst in Polen eingezogen, jedoch nach einem viertel Jahr aus gesundheitlichen Gründen wieder entlassen.
Neben dem bereits erteilten Ausstellungsverbot, folgt 1942 auch ein Arbeitsverbot. Daraufhin hat Baum mehrere seiner Werke in dem Degerlocher Garten vergraben. Von Mai 1943 bis zum Kriegsende wird Baum zwangsverpflichtet und hat bei einem Stuttgarter Maler Entwürfe für Tarnzwecke zu entwerfen.

Nach Kriegsende wird er vom damaligen baden-württembergischen Kultusminister, Theodor Heuss, an Stuttgarter Kunstakademie berufen. Unter den ersten Studenten nach dem Krieg war er für den Nachwuchs der fortschrittlichste. Aber ebenso auch einer der kritischsten und unnachsichtigsten Lehrkörper. Gemeinsam mit Willi Baumeister kann Baum wohl als der Verfechter der modernen Kunst gesehen werden. Er leitete eine Bildhauerklasse und hat 1956 offiziell den Titel des Professor verliehen bekommen. 
Viele seiner Schüler sind nach ihrem Studium selbst sehr erfolgreich geworden und heute mit zahlreichen Kunstwerken im öffentlichen Raum vertreten.

1947 zieht Baum von Stuttgart nach Esslingen, in die Rüderner Straße 1, wo er sein neues Wohn- und Atelierhaus bezieht. Hier ist er bis zu seinem Tod geblieben. Das Gebäude hat Baum nach Vorentwürfen des Architekten Bodo Rasch weitesgehend selbst gestaltet.

1965 wurde Baum emeritiert und hat sich nach und nach immer mehr zurück gezogen. Seine letzte Ausstellung hatte er bereits 1962. Auch hatte Baum verfügt, dass erst zehn Jahre nach seinem Ableben eine Ausstellung mit seinen Werken stattfinden dürfe. 1972 hat Baum auch die Bildhauerei kompl. aufgegeben. Einer der Gründe könnte seine Erkrankung gewesen sein.
1977, an seinem 77 Geburtstag, hat sich Otto Baum das Leben genommen. Auslöser könnte die schwere Erkrankung gewesen sein. Sein Tod wurde erst zwei Wochen später bekannt geben, so dass seine Beisetzung auf dem Friedhof Sulzgries in Esslingen am Neckar in aller Stille stattfinden konnte. 

Die folgenden Worte Baum's stammen aus einem Gespräch mit dem Kunstschriftsteller Hans Kinkel aus dem Jahr 1960:
'Ich habe aus mir herausgeholt, was zu holen war; ich habe mich nicht geschont. Mir genügen einige Arbeiten, von denen ich sagen kann «Sie stehen». Es kommt eine Grenze, wo man die Kraft haben müßte, nein zu sagen und aufzuhören, wenn man es sich leisten kann, zu schweigen und zu gehen.'


Werke von Otto Baum im öffentlichen Raum:


Mahnmal für die gefallenen Schüler

Das 'Mahnmal für die gefallenen Schüler' von Otto Baum aus dem Jahr 1960 steht auf dem Schulhof der Johann-Friedrich-Cotta-Schule im Stuttgarter Osten. Direkt hinter dem Schulgelände an der Sickstraße beginnt die Parkanlage der Villa Berg.

Das doppelseitige Mauerrelief hat Baum aus Muschelkalk geschaffen. Es ist 60 cm stark, 2,40 m hoch und 10,00 m lang.





Auf der linken Frontseite ist es mit Ornamenten versehen, an der rechten Frontseite trägt es den Schriftzug      1914  1918       1939  1945.





Schlachttiere

In der Talstraße, gegenüber der Hausnummer 73, auf dem unterhalb des Straßenniveaus angelegten Spielplatz und der Fitnessanlage ist das Beton-Relief 'Schlachttiere' von Otto Baum aus dem Jahr 1957 zu finden.
Es ist 2,50 m hoch und 8,20 m lang. Die Betonplatte hat eine Stärke von 30 cm.

Auf dem Relief sind die Köpfe von Kälbern, Kühen und Rindern zu sehen.

Unweit dieser Anlage hat sich ehemals der Schlachthof der Stadt Stuttgart befunden, wo das Relief ursprünglich aufgestellt war.






Gedenktafel: Kriegsgefangenenlager Gaisburg 1940 - 1943

An der Ulmer Straße auf der kleinen Freifläche gegenüber der Haltestelle Großmarkt / Brendle steht am Rande die 'Gedenktafel: Kriegsgefangenenlager Gaisburg 1940 - 1943' aus dem Jahr 2002. Erstellt wurde die Tafel von Kurt Weidemann.

Das Lager wurde 1934 von der Stadtverwaltung Stuttgart für Arbeitslose und politisch unliebsame Personen eingerichtet. Zu Beginn des Krieges wurde es zu einem Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. Die eingesperrten Personen wurden zur Zwangsarbeit im nahe gelegenen Kraftwerk Münster, im Straßen- und Bunkerbau und im Klärwerk eingesetzt. Aber auch in verschiedenen Krankenhäusern der Stadt und anderen Einrichtungen und Betrieben. Bei den meisten Gefangenen hat es sich zu Beginn um Franzosen gehandelt. Zwei Jahre später, 1942, wurde das Lager erweitert, das sog. 'Russenlager' kam hinzu.
Durch Bombardements der alliierten Streitkräfte in der Nacht vom 14. zum 15. April 1943 kamen in den Bunkern und Baracken des Lagers 434 Menschen ums Leben.

An keinem anderen Platz der Stadt Stuttgart sind im Zuge eines einzelnen Luftangriffs mehr Menschen gestorben.

Die Gedenktafel wurde dank der Initiative des Muse-O e.V. und Herrn Dr. Elmar Blessing 2002 aufgestellt.




Der Text auf der Tafel lautet wie folgt:


Kriegsgefangenlager Gaisburg
1940 - 1943

Vierhundert Meter nördlich von hier stand
stand im Zweiten Weltkrieg das städtische Kriegs-
gefangenenlager Gaisburg. In der Nacht vom
14. auf 15. April 1943 fanden in diesem Lager
434 französische, sowjetische, belgische
und deutsche Männer bei einem Bomben-
angriff den Tod.

Vergessen wir sie nicht!






Freitag, 13. März 2015

Erich Hauser

* 15. Dezember 1930 in Rietheim-Weilheim / † 28. März 2004 in Rottweil

Nach dem Besuch der Schule hat Hauser von 1945 bis 1948 eine Ausbildung zum Stahlgraveur absolviert. Nebenher hat er sich im Kloster Beuron von Pater Ansgar im Zeichnen und Modellieren unterrichten lassen. Nach Beendigung der Lehre hat Hauser an der Freien Kunstschule in Stuttgart studiert und in Abendkursen noch eine Bildhauerklasse besucht.
Nach erfolgreichem Studienabschluss war Hauser ab 1952 als freischaffender Künstler in Schramberg und später in Dunningen tätig.

Vorbilder in seiner Arbeit waren für Hauser Pablo Picasso und auch Berto Lardera mit ihrer informellen Malerei. In Anlehnung deren Malstils hat Hauser die Metallarbeiten dieser ersten Schaffensphase noch mit deutlich sichtbaren Bearbeitungsspuren ausgeführt. Doch mehr und mehr hat er für sich das Arbeiten mit glatten Oberflächen entdeckt und ab 1962 industriell hergestellte Stahlplatten verwendet. Mit den glatten Oberflächen haben sich in seinen Plastiken auch immer mehr geometrische Grundformen in verschiedenster Art und Weise zusammengesetzt wiedergefunden.
Ab 1967 waren es dann meist glatt polierte Metallscheiben in Form von Röhren.

Seine Plastiken sind ohne innere Stützkonstruktionen geschaffen und ihre statische Sicherung erfolgt allein durch das 3mm starke Material selbst. Auch war Hauser beim Aufstellen seiner Skulpturen immer selbst vor Ort, auch um die Wirkung des Lichteinfalls selbst zu prüfen.

1964 hat Hauser an der documenta III, 1968 an der 4. documenta und 1977 an der documenta 6 in Kassel als ausstellender Künstler teilgenommen. Diese Teilnahmen haben ihm zum Durchbruch verholfen. Seit dem sind seine Arbeiten in ganz Deutschland im öffentlichen Raum zu finden. 1969 kam dann noch der renommierte Kunstpreis der Biennale de Sao Paulo hinzu.

Durch seinen Aufenthalt in Hamburg als Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste hat er die Säule und damit die Höhe für sich und seine Arbeiten entdeckt.

1970 ist Hauser von Dunningen nach Rottweil gezogen, wo er bis zu seinem Ende gelebt und gearbeitet hat und wurde im gleichen Jahr Mitglied an der Akademie der Künste Berlin.
Dort an seinem neuen Standort in Rottweil hat Hauser in der sog. Saline, welche direkt an sein Wohnhaus grenzte, einen eigenen Skulpturenpark geschaffen. Diese können an mehreren Sonntagen im Jahr besichtigt werden, ebenso wie die Werke anderer Künstler. Möglich wird dieses durch die Erich Hauser Kunststiftung, welcher er 1996 gegründet hat und heute von seinem langjährigen Mitarbeiter Gerhard Link verwaltet wird. Dies vergibt seit 2008 den Erich-Hauser-Preis. Erster Preisträger war Ugo Dossi.

Als Gastprofessor war er 1984 und 1985 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin tätig. Im darauf folgenden Jahr erhielt Erich Hauser den Titel des Professors des Landes Baden-Württemberg.
Bereits 1972 hat Erich Hauser das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland erhalten, 1979 kam das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland hinzu. Im Jahr 2000 hat Erich Hauser neben weiteren Auszeichnungen die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg erhalten.

2004 ist Erich Hauser in Rottweil verstorben.


Werke von Erich Hauser im öffentlichen Raum:


Skulptur 64  Stahl 12 / 1972

Skulptur 64

Im Herbst 2015 wurde der 'Kulturpark Berg' um die Arbeit 'Skulptur 64' von Erich Hauser bereichert. Sie wurde unweit von Ulrich Rückriems Arbeit 'Finnischer Granit' in der öffentlich zugänglichen Grünanlage aufgestellt.

Bis zum Umzug an ihren jetzigen Standort war Hausers Arbeit auf dem Schulhof der Raichberg-Realschule zu finden. Aus Sicherheitsgründen war sie dort jedoch zuvor bereits mehrere Jahre mittels eines Bauzauns geschützt, da für die Schüler, welche sie immer wieder 'bekletterten' aufgrund der Korrosion und der scharfen Kanten ein Verletzungsrisiko gegeben war.

Der Titel der Arbeit lässt es schon erahnen, dass diese Plastik aus dem Jahr 1964 stammt. Verarbeitet hat Hauser, wie für ihn üblich, Stahlblech.


Skulptur 64 am neuen Standort - im Kulturpark Berg







Skulptur 64 am ehemaligen Standort auf dem Schulhof der Raichberg-Realschule





Nachbildung eines historischen Grenzsteins

Im Stuttgarter Osten in der Klingenstraße gegenüber der Hausnummer 107 ist am Rande der Klingenbachanlage die 'Nachbildung eines historischen Grenzsteins' von Markus Wolf zu finden.

Der historische Grenzstein wurde 2004 aus rotem Killesberger Schilfsandstein geschaffen und am 08. Mai 2004 feierlich eingeweiht.



Eine sehr informative Tafel gibt Einblick in die Geschichte der Stadtentwicklung und die Bedeutung der Grenzsteine. In der Stadt sind diese alten Steine nicht mehr zu finden, da sie oftmals Bebauungen weichen mussten, aber auf Wiesen, Feldern und den Wäldern kann man sie vereinzelt noch entdecken. Sie stellen sehr schützenswerte Kleindenkmale dar.




An der Oberseite des Steins gibt eine sog. Kinne (Kerbe) Auskunft über den Grenzverlauf, ob diese an dieser Stelle gerade weiter verläuft, oder evtl. abknickt. In diesem Fall verlief die Grenze gerade weiter.

Zudem sind auf der Front- und Rückseite Kürzel zu finden. Diese geben Auskunft über die jeweilige Gemarkung, in diesem Fall ST für Stuttgart auf der Stuttgarter Seite und GB für Gaisburg auf der anderen Seite der Grenze.




Durch die Eingemeindung Gaisburgs in die Stadt Stuttgart am 01. April 1901 hat der eigentliche Grenzstein hier seine Funktion verloren.


Donnerstag, 12. März 2015

Karl August Donndorf

* 17. Juli 1870 in Dresden / † 30. Oktober 1941 

Der Vater des berühmten Bildhauers war der nicht weniger bekannte Adolf von Donndorf, ebenfalls Bildhauer.
Karl August Donndorf hat nach der Schule eine Ausbildung an der Stuttgarter Kunstschule absolviert und im Anschluss 1892 das Studium in Dresden fortgeführt. Weitere Stationen waren 1900 Paris und zwei Jahre später Rom. In seinen späteren Arbeiten sind die Einflüsse, welche aus diesen Auslandsaufenthalten resultierten unübersehbar. Auguste Rodin und die griechisch-römische Antike haben sein Schaffen geprägt.

Seine Arbeiten sind noch heute zahlreich in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt zu finden, in der er nach seinen Studien lebte und arbeitete.
Seine Frau war Maria Fischel, die Leiterin der Fischel-Stuhl AG.
Einer seiner Söhne, Wolf Donndorf, war später Ministerialdirigent in der Abteilung Kunst im Kultusministerium.


Werke von Karl August Donndorf im öffentlichen Raum:

Jünglingsbrunnen  Denkmal der Kolonie Ostheim

Jünglingsbrunnen

Am Eduard-Pfeiffer-Platz ist zum Einen das 'Denkmal der Kolonie Ostheim' zwischen der Landhausstraße und der Neuffenstraße und zum Anderen zwischen der Neuffenstraße und der Teckstraße der 'Jünglingsbrunnen'  vorzufinden.

Den 'Jünglingsbrunnen' hat der Bildhauer Prof. Karl August Donndorf aus Muschelkalk geschaffen.

Zwischen zwei steinernen Sitzbänken aus Muschelkalk erhebt sich in der Mitte der Jüngling aus Marmor. Nachdenklich lehnt der Jüngling an einer Stele, in der rechten Hand hält er die volle Schale des Lebens. Ein Detail, welches auch in anderen Arbeiten Donndorf's immer wieder zu finden ist.



 

Links der 'Jünglingsbrunnen', rechts das 'Denkmal der Kolonie Ostheim'

Denkmal der Kolonie Ostheim

Am Eduard-Pfeiffer-Platz ist zum Einen der 'Jünglingsbrunnen' zwischen der Teckstraße und der Neuffenstraße und zum Anderen zwischen der Neuffenstraße und der Landhausstraße das 'Denkmal der Kolonie Ostheim' vorzufinden.

Das 'Denkmal der Kolonie Ostheim' hat der Bildhauer R. W. Schönfeld nach dem Entwurf von Prof. Karl August Donndorf aus Muschelkalk geschaffen.
Gestiftet wurde das Denkmal von Eduard Pfeiffer 1913 anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Siedlung Ostheim.
Zwischen zwei steinernen Sitzbänken erhebt sich in der Mitte das eigentliche Denkmal mit einer Steinstele und einer Gedenktafel.


 
Links der 'Jünglingsbrunnen', rechts das 'Denkmal der Kolonie Ostheim'


Auf der Tafel steht der Text:




DIE KOLONIE OSTHEIM
bestehend aus 383 Häusern
mit 1267 Wohnungen
wurde von dem
VEREIN FÜR DAS WOHL DER
ARBEITENDEN KLASSEN
in den Jahren 1892 bis 1903
zum Zwecke der Schaffung
gesunder, billiger Wohnungen
erbaut