Dienstag, 18. August 2015

Fritz Nuss

*24. Mai 1907 in Göppingen / † 03. März 1999 in Strümpfelbach

Nach seiner Schulzeit hat Fritz Nuss eine Ausbildung zum Ziseleur in Schwäbisch-Gmünd gemacht. Im Anschluss daran studierte er unter Albert Holl, dem damaligen Leiter der Bildhauerklasse an Staatlichen Höheren Fachhochschule für Edelmetallgewerbe in Schwäbisch-Gmünd. Von da ging Nuss zum Studium an die Münchener Kunstakademie, um dort unter Hermann Hahn zu studieren. Daran anschließend in den Jahren 1929 bis 1933 ist Nuss an der Stuttgarter Kunstakademie unter Ludwig Habich von 1928 bis 1933 eingeschrieben.
Zehn Jahre nach Beendigung seines Studiums wurde Fritz Nuss im Jahr 1943 zum Professor ernannt. Im selben Jahr zog er nach Strümpfelbach, einem Stadtteil von Weinstadt. Auch kam sein Sohn Karl-Ulrich Nuss, heute ein ebenfalls sehr bekannter Bildhauer, im Jahr 1943 zur Welt.
In den Jahren 1952 bis 1972 hat Fritz Nuss an der Fachhochschule für Gestaltung in Schwäbisch-Gmünd die Klasse für plastisches Gestalten geleitet.

Eines der großen Themen in seinen Arbeiten war der menschliche Körper. Bei seinen frühen Arbeiten meint man noch den Einfluss von Aristide Maillol zu erkennen. Eine Stilart, welche sich zudem auch stark an der allgemein vorherrschenden Kunstauffassung der NS-Zeit orientiert hat.
So ist es nicht verwunderlich, das einer seiner weiblichen Akte, 'Der Morgen', im Jahr 1943 im Zuge der Großen Deutschen Kunstausstellung von Adolf Hitler persönlich erworben wurde.
Seine Arbeiten  aus der Zeist um 1950 bis in die 60er Jahre weisen immer mehr abstrakte, wie auch expressive Formen auf, und es werden Ähnlichkeiten zu den Arbeiten von Henry Moore deutlich.
Seine späteren Werke aus den 70er und 80er Jahren hingegen sind geprägt von einer weniger statischen, und damit bewegter wirkenden Formensprache.

Fritz Nuss war nicht nur ein bekannter Bildhauer, auch ist er immer wieder als Medailleur tätig gewesen. So stammen von ihm u.a. die Medaillen der Gewichtheber-Weltmeisterschaften 1977 in Stuttgart, oder die Medaille des John-Cranko-Preises 1982. Auch sind von Fritz Nuss mehrere Ehrenmedaillen geschaffen worden. Eine seiner bekanntesten Arbeiten in diesem Bereich ist sicherlich die 5-DM-Gedenkmünze zum 500. Dürer-Geburtstag, welche 1971 herausgegeben wurde. Bei einem hierzu ausgeschriebenen Wettbewerb hat Nuss damals den 2. Platz belegt. Ein 1. Platz wurde damals nicht vergeben und so ist es sein Entwurf gewesen, welcher zur Ausführung gelangte.

1977 hat er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Weinstadt erhalten.

Neben diversen Arbeiten von Fritz Nuss, welche in Stuttgart, Würzburg, Berlin, oder auch in London noch heute zu finden sind, können besonders viele seiner Werke am Strümpfelbacher Skulpturenpfad entdeckt werden. Dort stehen derzeit insgesamt 43 Werke von ihm, seinem Sohn Klaus-Ulrich Nuss, sowie von zwei seiner Enkel, Christoph Traub und Felix Engelhardt.


Werke von Fritz Nuss im öffentlichen Raum:




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