Das künstlerische Talent lag wohl in der Familie. Ihr Vater war Mechaniker und Tüftler, die Mutter eine begabte Zeichnerin. Und auch die ältere Schwester Eva Zippels, Herta Poddine geb. Zippel wurde als Malerin und Graphikerin bekannt. Die beiden Schwestern habe 1958 das Bilderbuch Nunu der kleine Elefant herausgebracht.
Und auch Eva Zippels Nichte Dorothee Zippel-Mariano sollte später eine bekannte Malerin und Bühnenbildnerin werden.
Die Familie Eva Zippels zog ein Jahr nach ihrer Geburt nach Paris, so dass sie in der französischen Hauptstadt aufwuchs und dort auch zur Schule ging, bis hin zum Abschluss der mittleren Reife. Hier haben die beiden Zippel-Töchter auch dank ihres Vaters den ersten Zugang zur Kunst gefunden. Denn er unternahm mit ihnen an den Wochenenden immer wieder Ausstellungs- und Museumsbesuche.
Mit Ausbruch des Krieges 1939 zog die Familie zurück nach Stuttgart und Eva Zippel hat hier bis 1943 das Katharinenstift besucht, welches sie mit dem Abitur abgeschlossen hat. Im Anschluss wurde sie bis Kriegsende zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Nach dem Krieg war Eva Zippel in Tübingen als Dolmetscherin unter Carlo Schmid tätig, einer der maßgeblichen Personen die sich für die Wiedereröffnung der Eberhard Karls Universität in Tübingen eingesetzt hatte.
Bald danach hat Eva Zippel an der neu eröffneten Stuttgarter Kunstakademie neben Hans Dieter Bohnet, Bruno Knittel, oder auch Fritz Melis mit noch drei weiteren Studenten unter Otto Baum das Studium der Bildhauerei aufgenommen.
Das Zippel eine Baum-Schülerin war, ist in ihren Werken unübersehbar. Dies wird sowohl in den von ihr gewählten Motiven, wie auch Materialien, wie z.B. Marmor oder Muschelkalk sehr deutlich. Jedoch hat sie menschlich unter seiner 'Pädagogik des Fertigmachens' gelitten.
Finanziert hat sie sich ihr Studium mit der Arbeit als Übersetzerin
Mit Abschluss des Studiums war Zippel von 1952 bis 1975 als freischaffende Künstlerin in Stuttgart tätig. In diesen Jahren sind über 40 Arbeiten von ihr entstanden. Plastiken und Brunnen, wie auch Reliefs, die oft mit der unmittelbaren Architektur in direktem Zusammenhang standen.
Doch hat man ihre Arbeiten zu dieser Zeit, wie auch die der wenigen damals vorhandenen Kolleginnen bei Jury-Entscheidungen oft aussortiert. Anders, wenn sie ihre Arbeiten bei anonymisierten Wettbewerben eingereicht hat.
Neben den Arbeiten im plastischen Bereich stammen von ihr auch zahlreiche Zeichnungen aus dieser Zeit. Ihre Auftraggeber kamen aus dem öffentlichen, wie auch privaten Bereich. Ihr Tätigkeit als freischaffende Bildhauerin hat sie dann für 10 Jahre zurückgestellt, um in dieser Zeit als Sachgebietsleiterin des Hochbauamtes der Stadt Stuttgart mit dem Zuständigkeitsbereich für Kunst, Bauen und Denkmalpflege. Auch war sie in dieser Position als Farbberaterin für Neubauten und Bausanierungen zuständig. Nach Beendigung dieser Aufgabe war Zippel ab 1985 wieder als freischaffende Bildhauerin tätig. Nebenher hat Zippel weiterhin Aufträge als Farbberaterin, sowie zur Beratung für Kunst am Bau erhalten.
Ende der 1980er Jahre hat sich Eva Zippel neben ihrer künstlerischen Arbeit auch der Schriftstellerei gewidmet. Ihr Arbeitsgebiet war in der Erzählung von Anekdoten und aphoristischen Lebensweisheiten zu finden. Eine ihrer bedeutendsten literarischen Arbeiten ist sicherlich die Biographie über ihren Vater, in welcher sie ein Zeitdokument mit sehr viel Einfühlungsvermögen verfasst hat. Diese ist ein Teil des Bands 'Geschriebenes, Nachtgedanken, Erzählungen, Literarische Skizzen'.
In den Jahren 1988/1989 hat sie mit einem Stipendium durch das Bundesland Baden-Württemberg ein Studium an der Cité Internationale des Arts in Paris absolvieren können.
1995 wurde Eva Zippel mit dem Elle-Hoffmann-Preis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet.
Bis zu Ihrem Tod am 25. Mai 2013 hat Eva Zippel im Künstlerinnenverein GEDOK in der Hölderlinstraße 17 in Stuttgart gewohnt. Dort ist sie im Herbst 1955, kurz nach dessen Fertigstellung, als eine der ersten Bewohnerinnen, eingezogen. Die Atelierwohnung hat sie unter anderem mit dem Preisgeld in Höhe von DM 4.000 angezahlt, welches sie für ihre Arbeit 'Gebändigte Kraft' in Besigheim ein Jahr zuvor gewonnen hatte.
Beigesetzt wurde Eva Zippel am 14. Juli 2013 auf dem Fangelsbachfriedhof in Stuttgart.
Werke von Eva Zippel im öffentlichen Raum:
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